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Siedlung Italienischer Garten

Die "Siedlung Italienischer Garten" ist deutschlandweit die erste farbige Siedlung in Flachdachbauweise der 1920er Jahre und damit eine Architektur-Ikone. Ihr Architekt Otto Haesler wurde mit der expressiv farbigen Siedlung überregional bekannt.
Den Auftakt der Siedlung bilden zwei Häuser mit konservativen Walmdächern und jeweils sechs 143 Quadratmeter großen Wohnungen. Dahinter reihen sich entlang der Wehlstraße acht Vierfamilienhäuser in der Formensprache des Neuen Bauens, die aus jeweils drei Kuben zusammengefügt sind. Zu jeder Wohnung gehörte ein Mietergarten. Otto Haesler differenzierte zwischen einem kleineren Haustyp mit 84 Quadratmetern in roter Fassadenfarbe und einem größeren Haustyp mit 143 Quadratmetern Grundfläche in blauer Fassadenfarbe. Die Kuben sind mit flachen Pultdächern abgeschlossen.
Die heute unveränderten Wohnungszuschnitte entsprechen dem Standard der damaligen Zeit. Das äußere Erscheinungsbild aber machte 1925 Furore: Man nannte die radikal moderne Siedlung aufgrund ihrer kubischen Bauform und der Farbigkeit damals auch „Klein-Marokko“.

Mit der Farbgestaltung hatte otto haesler den Dekorationsmaler Karl Völker aus Halle beauftragt, dem es gelungen ist, die Architektur haeslers durch die Farbigkeit zu unterstreichen. Der kontrastreiche Anstrich und die Platzierung der Fenster in den äußeren Ecken unterstreichen die Plastizität der Gebäude, auch wenn es bei der zum Mittelblock grenzenden Fläche nur für einen schmalen Sehschlitz reichte. Allerdings hat man von diesem schmalen Fenster aus einen guten Blick auf den Hauseingang und kann so problemlos überprüfen, wer gerade geläutet hat. Die Farbigkeit der Siedlung fand in Fachkreisen damals übrigens allerhöchste Anerkennung.


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