Leben und Werk
Am 13. Juni wird Otto als Sohn des Malermeisters und Dekorationsmalers Rudolf Wilhelm Reinhold Haesler und Maria Haesler, geb. Aull, als ältestes von vier Kindern in München geboren. Die berufliche Tätigkeit des Vaters bedingt einen häufigen Wohnungswechsel.
Einschulung in Schliersee/Oberbayern. Grundschulbesuch in Sofia, Nürnberg, Würzburg, Berlin-Steglitz, Berlin-Groß Lichterfelde.
Besuch der Baugewerkschule in Augsburg. Haesler verdient sich nebenbei seinen Lebensunterhalt als Bauzeichner u.a. beim Stadtbauamt Passau.
Fortsetzung an der Baugewerkschule in Würzburg mit erfolgreichem Abschluss.
Sommer: Tätigkeit als „Maurereleve“ in Frankfurt am Main.
Mitarbeiter im Büro von Ludwig Bernoully in Frankfurt am Main.
Beteiligung an einem Wettbewerb für den Umbau des Kaufhauses Freidberg in Celle. Von den über 60 Bewerbern wird Haeslers Entwurf ausgewählt.
Beginn seiner selbständigen Tätigkeit in Celle
Bürogemeinschaft mit Architekt Karl Dreher, Eröffnung eines Zweigbüros in Hannover
Aufnahme in die Freimaurerloge in Celle.
Heirat mit Frida Harmuth, Tochter von Oskar Harmuth, dem Besitzer der Heidbräu-Brauerei in Celle. Aus der Ehe gingen drei Söhne und eine Tochter hervor: Bernd, Alfred, Burchard und Annerose.
Erfolglose Kandidatur für das Amt des Bürgervorstehers
Einberufung zum Militärdienst. Fronteinsatz in Frankreich und Russland, Haesler führte während dieser Zeit ein Kriegstagebuch. 1917 erleidet er eine schwere Gasvergiftung.
Beginn der planerischen Tätigkeit nach dem Krieg mit dem Entwurf für Kleinwohnungshäuser "Auf der Heese" (Carstenstraße)
Obmann des Bau "Lüneburger Heide" im Bund Deutscher Architekten (BDA)
Vorstandsmitglied der Volkshilfe-Gesellschaft Celle, Trägerin der Siedlungen Italienischer Garten und Georgsgarten
Mitglied des Deutschen Werkbundes (DWB)
Mitglied der Architektenvereinigung "Der Ring"
Mitglied in der Reichsforschungsgesellschaft für Wirtschaftlichkeit im Bau- und Wohnungswesen (RfG)
Sachverständiger Berater im Vorstand des RFG, regelmäßiger Aufenthalt in Berlin.
Vorschlag für die Nachfolge von Hannes Meyer als Direktor des Bauhauses in Dessau; für Otto Bartning als Leiter der staatlichen Hochschule für Handwerk und Baukunst in Weimar und für Ernst May als Stadtbaurat von Frankfurt am Main.
Gründung der »heimtyp a.g. celle« und dadurch Ausschluss aus dem BDA.
Beteiligung an der »Deutschen Bauausstellung« in Berlin.
Ausstellung »Bauten von otto haesler 1908-1932« in der Kestner-Gesellschaft Hannover.
Beteiligung an der Wanderausstellung »International Style« im Museum of Modern Art in New York.
Angriffe gegen seine Person und Bauweise durch konservative und nationalsozialistische Architekten und Presse, Konkurs der "heimtyp ag"
Auflösung des Büro Haesler in Celle. Umzug nach Eutin/Schleswig-Holstein
Um- und Neubauten von Wohn- und Geschäftshäusern in Eutin.
Arbeit im Hochbauamt der Stadt Lodz im besetzten Polen, ab Sommer 1943 als kommissarischer Amtsleiter. Unterbrochen wurde dies im Herbst 1942 für eine Anstellung im besetzten Lemberg (Ukraine) und anschließend Anfang 1943 zwei Monate mit Arbeiten für die Wehrmacht im besetzten Sewastopol (Krim).
Vorplanungen für den Wiederaufbau von Sewastopol
längerer Krankenhausaufenthalt, Angebot der Leitung für den Wiederaufbau von Kiel
Auftrag für den Wiederaufbau der zerstörten Altstadt von Rathenow in der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone, Umzug nach Rathenow.
Ernennung zum Professor für sozialen Wohnungsbau in Berlin.
Anlässlich des 70. Geburtstages Ausstellung im Institut für Bauwesen der Deutschen Akademie der Wissenschaften in Berlin, Angebot der Leitung der Hochschule für Baukunst in Weimar.
Berufung zum Professor durch die Deutsche Bauakademie, Leiter der Abteilung Mechanisierung und Industrialisierung
Umzug von Rathenow nach Wilhelmshorst/Potsdam
Veröffentlichung der Autobiographie »Otto Haesler - Mein Lebenswerk als Architekt« in Berlin (Ost).
Heirat mit Erna Heer, seiner langjährigen Haushälterin.
Nach einem Sturz und folgender Lungenentzündung stirbt Otto Haesler am 02.04.1962 im Alter von 82 Jahren in Wilhelmshorst.